Hl. Kilian - Dietersdorf
Wie kommt Dietersdorf zum Kirchenpatron "St. Kilian"?
Die Pfarrei Seßlach war in frühester Zeit schon eine Urpfarrei des Bistums Würzburg. Weil Dietersdorf schon immer eine Filiale der Pfarrei Seßlach gewesen ist, gehörte unser Ort und somit auch die Kirche zum Bistum Würzburg. Erst nach der Säkularisation 1805/06 wurde die Pfarrei Seßlach dem Bistum Bamberg zugeschlagen, das 1007 durch Kaiser Heinrich gegründet worden war.
Wer war der heilige Kilian?
Kilian stammte aus einer bedeutenden irisch-schottischen Familie. Er wurde um 650 in einem kleinen Ort, das zum Bistum Kilmore gehörte, geboren. Seine Ausbildung zum Priester (Missionar) erfuhr er in einem der vielen irischen Klöster. Der Weg führte den Hl. Kilian (Wanderbischof) in das Frankenland um Würzburg, das zu dieser Zeit noch heidnisch war. Zusammen mit seinen beiden Weggefährten - Kolonat und Totnan - begann er das Frankenland zum Christentum zu bekehren. Selbst Frankenherzog Gozbert ließ sich taufen und wurde bekennender Christ. Weil der Herzog aber mit Gailana, der Frau seines verstorbenen Bruders zuammenlebte, zog er sich den Unwillen der drei Missionare zu. Schließlich verließ Herzog Gozbert auch Gailana. Diese schwor Rache und ließ Kilian, Totnan und Kolonat festnehmen und mit dem Schwert hinrichten Die Leichen wurden an einem geheimen Ort verscharrt. Gailana soll der Legende nach im Wahnsinn gestorben sein. Herzog Gozbert wurde vom Volk gerichtet und seine Nachkommen vertrieben.
Mitte des 8. Jahrhunderts, um 756 etwa, wurden die sterblichen Überreste der drei Märtyrer entdeckt und in einer feierlichen Prozession in den Würburger Dom "St. Salvator" überführt, der alsbald den Namen "St. Kiliansdom" erhielt. Selbst Kaiser Karl der Große nahm an der Überführung der Gebeine in den Dom teil.
Das heutige Kiliangrab (Kilianschrein) befindet sich in der Krypta der Neumünsterkirche in Würzburg, gleich neben dem Dom. Der Kilianschrein ist auch heute noch Ziel unzähliger Pilger und Wallfahrer aus dem ganzen Frankenland und der ganzen Welt. Wenn in Dietersdorf Kirchweih gefeiert wird (2. Sonntag im Juli), feiert man in Würzburg das größte unterfränkische Volksfest, das "Kiliani".
(St. Kilian in Dietersdorf/September 2007)