Cookie-Einstellungen

Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Webseiten-Erlebnis zu bieten. Dazu zählen Cookies, die für den Betrieb der Seite und für die Steuerung unserer kommerziellen Unternehmensziele notwendig sind, sowie solche, die lediglich zu anonymen Statistikzwecken, für Komforteinstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte genutzt werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.

Cookie-Einstellungen

Weitere Themen

Die Filialkirche "St. Kilian" im Seßlacher Stadtteil Dietersdorf

Die Kirche "St. Kilian" in Dietersdorf war zu allen Zeiten eine Filiale der Pfarrei Seßlach. Über die Entstehungszeit der Kirche berichtet keine Urkunde. Ihr Kirchenpatron, der hl. Kilian, lässt aber auf ein sehr hohes Alter schließen. Der Chorturm ist aus dem 13. Jahrhundert. Im Innern trennt ein Chorbogen Altarbereich vom Langhaus. Er wurde vermutlich in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in seine heutige Form gebracht. Im Altarraum befindet sich ein Kreuzgewölbe, das aus den Ecken des Innenraumes herauszuwachsen scheint. 

Das Langhaus gehört dem Ursprung nach ebenfalls der spätgotischen Epoche an. Die Bretterdecke im Innern des Langhauses ist neuzeitlichen Ursprungs. Fenster, Türgewände, Sakristei und Orgelempore sind neugotisch (1880). Der Außenbau der ganzen Kirche ist sehr schlicht und wenig gegliedert. Die Deckung des Turmhelmes und des Langhauses besteht aus Schiefer. Das Langhaus ist seit 1978 mit Ziegeln gedeckt.

Hochaltar

Der Hochaltar, der im Innern die Blicke der Besucher auf sich zeiht, stammt aus dem letzten Viertel des 17. Jahrhunderts.  Der Holzaufbau ist marmoriert mit vergoldetem Dekor. Der Tabernakel ist modernen Ursprungs, zeigt aber neubarocke Formen. An der Seite befinden sich auf zwei Konsolen zwei Holzplastiken aus dem 18. Jahrhundert: eine schmerzhafte Muttergottes (links) und der Evangelist Johannes (rechts). Diese beiden Firguren umrahmen seit 2006 das Kurzifix an der linken Langhauswand. Aus dem späten 18. Jahrhundert ist das Altarbild. Es zeigt ein Kruzifix mit schmerzhafter Muttergottes. Dieses Ölgemälde befand sich ursprünglich in der Schloßkapelle in Dankenfeld, Lkr. Haßfurt. Oben befindet sich noch ein weiteres Gemälde, das die Marienkrönung darstellt.

Links und rechts vom Chorbogen

Links vom Chorbogen ist eine weitere Mariendarstellung (Marienaltar) im Strahlenkranz zu sehen. Diese Holzstatue stammt aus dem 16. Jahrhundert. Den Frankenapostel "St. Kilian" stellt eine Holzplastik aus dem 17. Jahrundert oder frühen 18. Jahrhunderts dar. Dieses Werk befindet sich rechts von der Kanzel.

Die Kanzel

Die Kanzel aus Sandstein befindet sich an der rechten Seite des Triumphbogens. In den Feldern des achteckigen Korbes sind Flachreliefs eingearbeitet. In einem dieser Felder ist die Jahreszahl 1610 zu entdecken. Die Kanzel stand früher in der Pfarrkirche "St. Johannes d. Täufer" in Seßlach. Sie kam wahrscheinlich 1693 von dort nach Dietersdorf, als die Seßlacher Pfarrkirche barockisiert wurde.

Geschichte der Kirche

Die letzte große Kirchenrenovierung erlebte die Dietersdorfer "St. Kilianskirche" 1978 unter dem damaligen Pfarrer Geiger. Im Ursprung handelt es sich bei der Dietersdorfer Filialkirche um eine gotische Chorturmanlage. Das Turmuntergeschoß stammt, wie bereits erwähnt, aus dem 13. Jahrhundert. Das Glockengeschoß wurde in der zweiten Hälfe des 16. Jahrhunderts aufgesetzt. Der Turm wirkt trotz des abschließenden Achteckhelmes recht wuchtig.

1632, als Teile der kaiserlichen Armee unter Wallenstein durch die Täler des Maines, der Itz und der Rodach zogen, wurden auch die meisten Anwesen von Dietersdorf in Schutt und Asche gelegt. Die Dorfkirche "St. Kilian" brannte gänzlich aus und blieb über 50 Jahre Ruine. Erst 1684 hatte das ausgestorbenen Dorf wieder 29 Haushaltungen, von denen allerdings nur 4 katholisch waren.

Heute hat Dietersdorf selbst 450 Einwohner, von denen etwas über die Hälfe wieder dem alten Glauben angehören. Mit vereinten Kräften gingen die Dietersdorfer nach dem 30jährigen Krieg daran, ihre Kirche vor dem endgültigen Verfall zu retten. Bei der herrschenden Armut und dem Mangel an Handwerksleuten und Material war es ihnen freilich nur möglich, Kirchenschiff, Turm mit einem Dach zu versehen. An eine gründliche Innenrenovierung war vorerst nicht zu denken.

1742, als Pfarrer Theodor Husemann nach Seßlach kam, berichtete er dem Fürstbischof nach Würzburg über den baulichen Zustand der Kirche und vermerkt, dass Decke und Wände nicht einmal verputzt sind. Seinen Bemühungen ist es schließlich zu verdanken, dass das Gotteshaus wieder einen würdigen Zustand bekam. Bauschäden wurden ausgebessert, Wände und Decken verputzt. Ein Stuckateur brachte einige Verzierungen an und ein Altar wurde aufgestellt. Die geistlichen Räte in Würzburg (Dietersdorf gehörte bis zur Säkularisation 1803 zum Fürstbistum Würzburg, heute zum Erzbistum Bamberg) unterstützten die Dietersdorfer Gemeinde "mit einem guten Betrag", wie es in der Chronik heißt. Auch geben sie einen neuen Kelch für die Meßfeier. 1744 schienen die Arbeiten endgültig vollendet gewesen zu sein und die Kirche hat ihr äußeres Ansehen - bis auf den 1978 angebrachten Außenputz - bis heute nicht verändert.

Weitere Renovierungen/Erneuerungen:

  • 2002: neuer Farbanstrich für Decke und Wände
  • 2005: Restauration der denkmalgeschützten Strebelorgel - erbaut 1903
  • 2006: Restauration des Hochaltars und aller Figuren
  • 8. Juli 2008 (am Fest des hl. Kilian): Altarweihe in Dietersdorf (Erzbischof Dr. Ludwig Schick)

(Diese Chronik beruht auf einer vorherigen Fassung von Herrn Willi Beetz, Dietersdorf.)

 
Test